Multiple Sklerose wird auch die „Krankheit der tausend Gesichter“ genannt. Bei MS richtet sich das eigene Immunsystem gegen gesundes Gewebe. Es kommt zu Entzündungen der Myelinscheiden – sie bilden eine Art Isolationsschicht rund um die Nervenfaser – in Gehirn und Rückenmark. Die Schwere und die Häufigkeit variieren von Patient zu Patient, je nachdem wo sich die Entzündung befindet.
Körperliche Aktivität und Sport werden empfohlen.
Uthoff-Syndrom
Das Problem bei Sport und Hitze ist ein Effekt, der als „Uthoff-Syndrom“ bekannt ist. Ein Anstieg er Körpertemperatur kann bei Multiple-Sklerose-Patienten neurologische Symptome hervorrufen. Es scheint, als ob der Betroffenen einen Krankheitsschub erleide. Extrem heiße Temperaturen können die Beschwerden bei multipler Sklerose verstärken. Ob durch Sport oder durch die hohen Temperaturen können sich die Beschwerden der MS verschlechtern. Darauf weist das Multiple Sklerose Zentrum Dresden hin.
Viele MS-Patienten fühlen sich schlapp, müde und benommen, auch Fatique,Seh- und Sensibiltätsstörungen oder motorische Einschränkungen können zunehmen.
Wichtig: Die Verschlechterung der Symptome geht wieder vorüber. Ein echter Krankheitsschub ist das aber nicht, allein Hitze löst keinen Schub aus. Das Uthoff-Phänomen ist ein „Pseudeoschub“.
In einer kühleren Umgebung bilden sich die entstandenen Symptome in der Regel wieder zurück, entweder sofort oder spätestens nach 24 Stunden.
Kühlende Kleidung, wie Kühlwesten, Kühlhauben oder Kühlstrümpfe sind empfehlenswert.
Alternativ kann der Körper auch abkühlen, in dem man sich in kaltes Wasser begibt, ob nur mit den Füssen oder der ganze Körper.
Sport und MS
Zahlreiche Studien belegen: körperliche Aktivität und Sport haben positive Effekte auf MS-Patienten. Kraft, Ausdauer und Gleichgewicht werden gestärkt, die Ausschüttung von Serotonin lindert Fatique und Depressionen.
Überbelastung?
Wie viel Sport ist gut? Wann belaste ich mich übermäßig? Antworten auf diese Fragen sind komplex und individuell.
Bewegung im Wasser
Bewegungen im Wasser haben im Wesentlichen 2 Vorteile: Sie funktionieren unabhängig von Alter und dem jeweiligen Stadium der Erkrankung des Patienten. Die Schwerelosigkeit hilft abzuschalten und sich treiben zu lassen. Der Wasserdruck stabilisiert den Körper, das Erleben des Körpers im dreidimensionalen Raum hat eine beruhigende Wirkung auf die Psyche.
Tauchen mit Handicap
MS-Patienten berichten, es ist egal, ob man laufen kann oder nicht. Es ist ein Schwebezustand, den man nicht beschreiben kann, sich sorglos und unendlich frei zu fühlen.Patienten berichten von Spastiklockerungen und Stabilisierung der Rumpfmuskulatur.
Ein verlässlicher Buddy ist wichtig und unverzichtbar und ist ein verlässlicher Partner.
Es ist auch ein ehrendes Gesetz, dass kein Taucher ohne seinen Buddy (Kumpel) unter Wasser geht. Ein eingespieltes Team kann schnell ein Risiko gemeinsam ausschalten und es so vermeiden, in lebensgefährliche Situationen zu kommen.Es gibt mittlerweile speziell ausgebildete Handicap-Tauchlehrer. Auch Menschen mit Behinderung können eine Ausbildung zum Tauchlehrer absolvieren.
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